Kämpfer für den Regenwald

Nachdem Pfarrer Josef Aicher nach seinem Heimaturlaub im Herbst 2007 nach Kinshasa flog, erwartete ihn dort eine Hiobsbotschaft. Der frühere Präsident Laurent-Désiré Kabila hatte den Wald seiner Pfarrei an die Holzfirma Ledya und Interbus Kongo verkauft. Hier wäre nicht nur ein wichtiger Regenwald zerstört worden, sondern auch ein Lebensraum für Mensch und Tier. Es leben unter vielen anderen in diesem Wald Bonobos, die nächsten Verwandten der Spezies Mensch. Zudem leben die Einwohner von Yaloya und den Nachbargemeinden nicht nur im Wald, sondern auch vom Wald. Ihre Lebensgrundlage wäre völlig zerstört worden. Es wären eine halbe Million Hektar Regenwald abgeholzt worden. Diese Fläche entspricht etwa der von München inklusive aller Landkreise im S-Bahn-Bereich. Die Schäden für das Erdklima sind bekannt. Den Menschen wäre nur mehr der Weg in die Slums der Hauptstadt offen. Für "unseren Kaplan" wäre dies das Ende seiner dreißigjährigen unermüdlichen Arbeit für "seine Leute in Afrika".  Dies muss verhindert werden, sagte sich Pfarrer Josef Aicher. Dass eine Aktion gegen den Staat nicht ganz einfach ist, zeigt, dass schon viele Regenwaldaktivisten in den verschiedensten Ländern ihr Leben lassen mussten. Diese Aussichten schreckten ihn aber nicht ab. Zudem wollten wohlwollende Freunde ihn von der Aussichtslosigkeit seines Kampfes gegen die Zerstörung des Regenwaldes überzeugen. Als Gottesmann vertraute er darauf, dass ihn auch der liebe Gott bei seinen Aktionen unterstützen wird. In Kinshasa, der Hauptstadt des Kongos, sammelte er nun Informationen über die Verträge des Holzgeschäftes. Und er baute Verbindungen zu internationalen Organisationen auf. Die Aktion Regenwald wurde nun auf drei Säulen aufgebaut. Pfarrer Josef Aicher war für die Heimatfront im Kongo zuständig. In seiner Pfarrei, die einen Umkreis von über 100 km hat, sammelte er Unterschriften von allen Dorfhäuptlingen und anderen wichtigen Menschen gegen den Raubbau an der Natur. Unterstützt wurde er dabei von seinem Bischof Fridolin Ambongo Besungu. Wie weit die Planungen des Abholzens schon fortgeschritten waren, zeigte sich, als eine Delegation für die Vorbereitung der Abholzaktion in Bokungo, dem Bischofssitz, landete. Der Empfang war so heftig, dass diese Delegation aus Sicherheitsgründen am nächsten Tag fluchtartig Bokungu verlassen musste. Die Gefahr war aber noch nicht gebannt. Seit einigen Tagen war ein Schiff von der Hauptstadt aus mit den Holzfällern und bewaffneten Sicherheitstrupps unterwegs. Die zweite Säule bildete die Partnerdiözese von Bokungu-Ikela, nämlich Salzburg. Der Erzbischof von Salzburg Dr. Alois Kothgasser setzte sich persönlich für den Dschungel und Pfarrer Josef Aicher ein. Die Diözese startete zusammen mit Eine-Welt-Gruppen und Umweltgruppen eine große Unterschriftenaktion in Salzburg und Umgebung. Die dritte Säule ging von seiner Olchinger Pfarrei aus. Verantwortliche des Förderkreises Josef Aicher der Kolpingsfamilie Olching stimmten die Aktionen mit Berlin ab. Besonders setzt sich Dr. Christian Ruck, selbst Kolpingmitglied und entwicklungspolitische Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion für Pfarrer Josef Aicher ein. Er sprach persönlich mit dem Präsidenten der Weltbank Robert Zoellick. Dieser sagte ihm seine Unterstützung zu. Der Durchbruch wurde dann bei einem Gespräch zwischen Dr. Christian Ruck und der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel erzielt. Im Mai 2008 fand in Bonn die Vertragskonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity) statt. Bei dieser Konferenz nahm Angela Merkel den Umweltminister des Kongo José Endundu Bononge beiseite und brachte das Anliegen von Pfarrer Josef Aicher vor. Das Ergebnis war, dass die halbe Million Hektar Regenwald nun zu einem Artenschutz-Territorium wird. Der Regenwald wird mit deutscher Unterstützung dauerhaft geschützt. Es sollen dazu einige wichtige Projekte in der Pfarrei Josef Aichers durchgeführt werden. Wegen dieser Ereignisse in Deutschland drehte das Schiff mit den Holzfällern und Soldaten um und ist nach Kinshasa zurückgekehrt. Pfarrer Josef Aicher wurde vom Umweltminister José Endundu Bononge in seine Privatvilla in Kinshasa eingeladen. In einem dreistündigen Gespräch formulierten sie gemeinsam das "Umweltschutzprojekt Regenwald". Besonders beeindruckt war der Umweltminister, dass er in seinem Heimatwahlkreis einen Missionar hat, der die Bundeskanzlerin Angela Merkel so gut kennt, dass sie sich für ihn einsetzt. Pfarrer Josef Aicher hat gezeigt, dass sich ein aktiver Einsatz lohnen kann. Er hat den Regenwald gerettet, während andere nur darüber reden. Von der Bundesregierung wurden 500 Millionen Euro für den Schutz der Regenwälder dieser Welt bereit gestellt. Zwischen den Umweltministern von Deutschland und Kongo wurde der Schutz von 150 Quadratkilometer Regenwald vereinbart.

Ein Teil davon ist der "Regenwald Josef Aicher".


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