Ganz klar! Das alljährliche Starkbierfest der Kolpingfamilie Olching. Doch bevor am Samstag ausgiebig gefeiert werden konnte, war jede Menge Vorbereitungsarbeit notwendig. Erstmal muss der LKW des Tontechnikers entladen werden, Unmengen an großen, schweren Kästen mit Rollen in die Halle geschoben werden. Boxen, Kabeltrommeln, Alutraversen, Scheinwerfer und ein riesiges Mischpult ihren Weg aus dem Laster finden. Nur gut, das ein Techniker dabei ist, der dann auch später weiß, welches Kabel wo eingesteckt werden muss.
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Dann schon die erste Lieferung vom Getränke Krämer. Eine Palette Getränke für das Aufbauteam, die erstem Biertische und ein Kühlschrank. In der Halle werden die Tore, Matten und Bänke aufgeräumt, draussen wird schon gesägt und geschliffen für das neue Dach der rustikalen Bar und ein erstes fahrbares Malergerüst wirde angeliefert. Inzwischen sind ca. 20 Helfer die in der Halle anwesend, die mit Folie den Boden der Halle an Ausschank und Eingang abkleben und damit beginnen, unter Anleitung einiger Mitglieder der Faschingsgilde Olching die gesamte Turnhalle mit Teppichboden auzulegen.Unterdessen fährt immer wieder ein Ford Transit der Firma Rauscher vor, mit dem Bühnenelemente angeliefert werden, die sogleich in der Halle verschwinden. Ab frühen Abend fährt ein Trakor mit Hänger vor, der nochmal Bühenteile bringt und in Halle steht bereits ein riesiges Bühengerüst, an das Scheinwerfer und Boxen gehängt werden. Gegen 21.30 Uhr ist das erste Arbeitsziel erreicht und die Halle schon fast nicht mehr zu erkennen. „Feierabend für heute!“ Freitag, 10.00 Uhr: Herr Hamp beginnt damit den großen Kranz in der Matte herzurichten und die ersten Helfer finden langsam den Weg in die Halle. Lichterketten und lange blaue und weiße Lackfolien werden an den Kranz befestigt. Links in der Halle wird geschraubt und gesägt und es lässt sich schon erahnen, dass der morgige Abend an der Bar ausklingen wird.Gegen Mittag dann die erste große Kraftanstrengung, denn der Kranz muss mit vereinten Kräften unter die Decke gezogen und verankert werden, bevor die angbrachten Folien und Lichterketten rundherum an den Hallenwänden befestigt werden können.
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Unterdessen finden immer mehr kleine Dekorationselemte ihren Weg in die Halle. Fahnen der Gemeinde Olching und der Brauerei Kaltenberg werden aufgehängt, die Bühne wird mit einer kleinen Theke bestückt und das Hintergrundbild, eine Gaststätte, an der Bühnentraverse montiert. Um 16.00 Uhr sind dann ca. 30 Helfer vor Ort und stellen unzählige Biertischgarnituren auf, die gleich abgewischt werden, eine Tischdecke erhalten und im richtigen Winkel zur Bühne ausgerichtet werden. Blumengestecke werden gebastelt, Sevietten ausgelegt und Stühle für die Blasmusik hereingetragen, während das Team der Metzgerei Fuchs Schänken und einen Küchenbereich aufbaut. Um 19.30 ist es dann endlich geschafft, die Halle ist soweit für das Starkbierfest 2006 und die Musiker der Starkbierband und Akteure des Programms können mit ihrem Soundcheck beginnen... Sonntag, 9.00 Uhr und es muss wieder alles rückgängig gemacht werden. Zu Beginn noch eine handvoll Leute, die alle ein wenig müde aussehen – später dann fast 40 Mitglieder des Vereins, die innerhalb von 4 Stunden das Gebäude wieder für seine ursprüngliche Bestimmung, nämlich Sport zu treiben, herrichten. An dieser Stelle möchten wir und ganz herzlich bei allen fleißigen Helfern bedanken, die unter der Leitung von Gerhard Schönleitner es einmal mehr gesachafft haben dieses Fest überhaupt zu ermöglichen. Von der Jugend bis zu unsren Senioren, von der Kegeltuppe bis zu den Schützen, Euch allen gilt ein herzliches Dankeschön für die geleistete Arbeit! DANKE!
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Das Programm…
Pünklich um 18.30 Uhr begann die Olchinger Blasmusik das Publikum auf den Abend einzustimmen und auch die ersten Tische waren schon besetzt. Sorgen, dass der Saal nicht voll wird, brauchten wir uns nicht machen, denn einmal mehr, war das Starkbierfest schon ausverkauft, bevor auch nur eine Karte in den öffentlichen Verkauf gehen konnte.
Nach einer kurzen Begrüßungsrede unseres ersten Vorsitzenden Charly Schwojer, der unter anderem auf unsere Fotografen hinweisen konnte, die heuer das erste mal anwesend waren und ein Foto CD erstellen werden, öffnete der „Wirt“ Peter Rogalski die Gaststätte „Tausend und eine Maß“. Natürlich dauerte es nicht lange und er konnte den gemischten Männerchor („Die eine Hälfte kann singen, die andere nicht“), nämlich die „Olchinger Vier“ (Johannes und Simon Decker, Josef Schalk und Eugen Sollinger), begrüßen. Nach einem schwungvollem Eröffnungslied mit der Starkbierband (geleitet von Christian Decker am Klavier, Florian Schalk am Schlahzeug, Martin Greller an der Bass – Gitarre und Mathias Forberg an der E – Gitarre), konnte Pia Gabriel als Bedienung den Bauhofmitarbeiter Philipp Kroneberg begrüßen, der Angst um seinen Job hatte.Sein Kollege Simon Decker brachte Licht ins Dunkel, hatte er doch erfahren, dass der Bauhof nach Puchheim verlegt werden solle. Offizielle Begründung: „Schuld ist die Globalsierung“. Im Verlauf Ihres Auftritts, nahmen die Drei neben dem Volksfest, auch den andauernden Zwist der Gebietsreform aufs Korn. Als Ausweg aus Ihrer Misere sahen sie schlußendlich zwei Möglichkeiten: Pfarrer werden oder Fußballschiedsrichter, denn die hätten ja bekanntlich ein hervorragendes Nebeneinkommen.
Im Anschluss begüßten die "Olchinger Vier" Pater Daniel mit einem Lied, nahmen den stellv. Feuerwehrkommandanten Olchings und Gemeinderat Josef Gigl mit seinem roten Frimenwagen aufs Korn und erlaubten sich ein kurzes Lied über unseren Bürgermeister. Auch die eher stillen Gemeinderäte, die Hinterbänkler, bekamen mit einem Lied ihr Fett weg: "Wir hamm ein Schweigegebot, dass ist unser tägliches Brot." Nach der Vertonung der "Hundeklos" ging es munter mit Wortbeiträgen weiter. Erich Holzmann und Ernst Schwimmbeck widmeten sich ausführlich der 1200 Jahr - Feier Estings und der Unterstüzung, die Esting von der Gemeinde bekommt. Ritterspiele, zwei Wochen Volksfest und mindesten Edmund Stoiber als Festredner forderten sie. Selbiger (alias Simon Decker) trat auch kurze Zeit später auf. Lob und Anerkennung sprach er der Gemeinde aus und blickte in die Vergangenheit: "Denn als CSU Politiker bin ich es nicht gewohnt in die Zukunft zu blicken". Allerdings flüchtete er dann doch recht schnell, denn sein "Milchbubi Söder" hatte ihn aufgeklärt, dass er in Olching sei - und nicht wie geplant bei der 1200 Jahr Feier in Maisach. Ein dritter Sketch unserer Jugend (Florian Schalk, Stefan und Michael Schwimmbeck) folgte und konnte das Publikum ebenso überzeugen. "Olchings Dynastien" (Der Bäcker Backl, der Getränkehändler Kramer und der Bauherr G´scheit - Ecker) waren zum Schafkopf verabredet. Allerdings fehlte ein vierter Mann. Michael Übler als fränkischer Neubürger sollte der Vierte werden, brachte aber durch seine trockene - humorvolle Beobachtungsgabe, die "3" fast zum verzweifeln. So fragte er beispielweise nach der "Ölgrube" am Nöscherplatz, ohen zu wissen, dass der Besitzer doch am Tisch sitzt. Mit vielen kleinen Seitenhieben auf Olching, hatten die Vier die Lacher klar auf ihrer Seite.
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Den neunen Festwirten des Olchinger Volksfest wurde erstmal ganz Angst und Bange, als die Olchinger Vier mit mehreren Stücken das "Schwinden" der Wirte besungen. Am Ende hatten sie dann aber doch ein Lächeln in Gesicht. Auch die Olchinger See Problematik wurde vertont und sorgte im Saal für Stimmung ("Kommt der Steer Schorsch dann angradelt, verschwind der Roiser nackt im Busch"). Ausserdem wurde der Vorschlag gemacht, doch den See neben der Autobahnbrücke zum Badesee zu machen.
Auch Eugen Sollinger war heuer wieder in einem Sketch zu sehen. In seinem "Dorfratsch" nahm er mit Petra alles rund um Olching aufs Korn. Auch der Jungbauer und Gemeinderat Sepp Neumaier wurde hier erwähnt. Schließlich gäbe es ja bei "männlichen Kartoffeln gleich einen Sack mit dazu". Wie unser Bürgermeister Herrn Scheidecker ermahnet, miemte Petra Neumeier herrvorragend: "Du, Du, Du Hans...hod er gsagt." Peter Roglaski brachte in seine Gastwirtschaft am Ende wieder Ruhe. Als Genegsatz zu den vorherigen Sketchen erzählte er ruhig, wie in Olching Märchen erzählt werden und deshalb die Bürger jedesmal wieder "vergessen" die Gemeinderäte abzuwählen. Gekonnt verglich er Märchen mit den Problemfällen Olchings und stellte auch schonmal Beziehungen zwischen Deutschlands Problemen und Olching her: "Eher wird Deutschland Weltmeister, als das Olching eine Umgehungsstraße bekommt". Unser erster Vorstand Charly Schwojer konnte auf alles stolz sein, was geleistet wurde. Aber geschützt wurde er deswegen nicht. "Bin eitel, ein Maccho und selten stumm" sangen die Olchinger Vier über den CSU Fraktuinsvorsitzenden. Alles in allem konnte unser Programmteam das Publikum 3 Stunden begeistern. Am Ende hielt es dann keinen mehr auf seiner Bank, denn die Zugaben waren einmal mehr hervorragend. Nach dem Programm wurde dann noch ausgiebig an der Bar weiter gescherzt. Diejenigen, die dieses Jahr nicht dran gekommen sind müssen sich nicht ärgern: Einfach ein wenig mehr zum "Chaos" in Olching beitragen oder den einen oder andren Leserbrief schreiben und schon steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man derbleckt wird, exponentiell an. In diesem Sinne, ein PROST und mit Vorfreude aufs Starkbierfest 2007 einen schönen Sommer.
Euer Starkbierspion August Blond
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